Kreuzbandriss – Therapie und Training Teil 4

Kreuzbandrisse gehören zu den schwersten akuten Sportverletzungen, sie können viele Ausprägungen haben. Wie lässt sich Kraft-Koordinations Training nach einer Kreuzbandverletzung bzw. Kreuzbandoperation gezielt einsetzen? Was ist darüber hinaus aus funktioneller Sicht wichtig, wenn das vordere Kreuzband reißt? Auf diese und andere Fragen rund um das Thema Kreuzband werden wir in den nächsten Wochen eingehen.

Was sind die Grundlagen der Nachbehandlung bei einem Kreuzbandriss?

Der wichtigste Punkt vorweg, auf jeden Patienten/Sportler muss individuell eingegangen werden. Jeder einzelne muss, in der Rehabilitation dort abgeholt werden, wo er gerade steht. Die Therapie und dass Training muss dementsprechend gestaltet und aufgebaut werden.

Erfahrungen verschiederner Therapeuten/Trainer hat gezeigt, dass nachfolgender Ablauf prizipiell erfolgreich ist – eines ist immer zu beachten, jeder Mensch MUSS individuell behandelt werden:

  • sinnvoll ist schon vor der OP Physiotherapie und Lymphdrainage

  • anschliessend an die OP ca. 5-8. Tage mobilbisieren in der Streckschiene – keine Druckbelastung

  • Fäden werden nach 10 bis 14 Tagen entfernt

  • Beginn mit Physiotherapie ab dem ersten Tag nach der OP in erster Linie Lymphdrainagen

  • Bewegungslimitierung 0-0-90 für ca. 4 Wochen mit anfangs einer Teilbelastung von max. 20 kg

  • ab der vierten Woche sollte die Vollbelastung, 90-Grad-Beugung sowie volle Streckung möglich sein – je nach persönlichen Vorraussetzungen

  • normaler Bewegungsablauf beim Gehen nach ca. 4 Wochen

  • ab dem ca. vierten Monat ist Laufen möglich

  • frühestens nach 6 – 8 Monaten wieder Wettkampfsport – je nach persönlichen Vorraussetzungen

Hervorzuheben ist bei der Nachsorge eine zielführende Zusammenarbeit zwischen Arzt, Physiotherapeut oder Trainer. Auch ein Psychologe kann eine wichtige Rolle in der Rehabilitation übernehmen, da eine Verletzungspause ein sehr einschneidendes Erlebnis sein kann. Bei z.B. Profisportlern hängt oftmals die Karriere und damit die sportliche Existenz von ihrem Verlauf ab.

Die allgemeine Physiotherapie und Manualtherapie kann/sollte mit myofaszialen Techniken ergänzt werden. In der Physiotherapie muss viel Wert auf abschwellende Maßnahmen und Narbenmobilisation gelegt werden. Ratsam ist mit der Lymphdrainage an Hals, Bauch und Leiste zu beginnen.

Zusätzlich wird im erlaubten Bewegungsausmaß, passiv durch den Therapeuten/Trainer, das betroffene Gelenk durchbewegt. Trotz Teilbelastung kann der Patient mit leichtem Training und Ansteuerung der Abduktoren (Oberschenkelaussenseite) beginnen. Die Abduktoren sind äusserst wichtig für die Kniestabilität und um die Knieachse zu halten bzw. wenn nötig zu korrigieren. Die Abduktoren, Adduktoren können unter Zuhilfenahme des z.B. Minibandes konzentrisch und exzentrisch trainiert werden. Diese Übungen dienen einer guten Ansteuerung der Muskulatur, die später bei jedem Schritt das Becken und somit auch die weiterlaufende Knieachse stabilisieren muss.

Um verschiedene Übungen mit z.B. dem Miniband usw. geht es im nächsten Beitrag.

Wir vom ArcheNeo fitnesstreff stehen Dir gerne zur Seite und unterstützen Dich bei Deinem Training. Terminvereinbarungen bitte unter 05356-6036372 oder fitnesstreff@archeneo.at.

2018-03-22T17:30:53+00:00 März 22nd, 2018|News & Aktionen|